Gestern bin ich dann also in mein neues Zuhause in Santa Teresa fuer die naechsten 7 Wochen eingezogen.
Ich wurde von Elias, dem deutschen Haus-Manager, sehr nett in Empfang genommen. Das "Casa Amarelinha" ist ein huebsches mehrstoeckiges und verwinkeltes, altes Haus direkt an der Strasse, wo auch die alteTram von SantaTeresa "Bonde" entlang geht, jede halbe Stunde mit lautem Scheppern, aber man hoert es bald gar nicht mehr. Ganz liebevoll eingerichtet fuehlt man sich hier gleich wie bei einer Familie zu Hause.
Ich teile mir mit 3 anderen Volunteers ein Zimmer mit Bad, es ist schon seeeehr klein und bei 4 Maedels eine grosse Herausforderung sich zu arrangieren auf etwa 12 m2 zwischen 2 Etagenbetten und einem dicken alten Schrank, den ich schon gar nicht mitbenutzen kann, weil schon voll. Also verstaue ich meine Sachen alle unter dem Bett, was auch ok ist. Da ich als 3. in das Zimmer kam, waren beide unteren Betten schon belegt und ich war etwas erschrocken, als ich sah, wie hoch das Bett ist... hoeher als ich selbst... grossartig, hoffentlich komme ich da heile rauf und runter. Die Leiter scheint stabil, vor dem Schlafengehen habe ich noch dreimal rauf und runtersteigen geuebt und habe mich dann sicherheitshalber auf die Seite mit der Leiterkante gelegt, damit ich nicht rausfalle, denn wenn man an 160cm Breite gewoehnt ist, koennte man sich mal schwungvoll herumrollen und platsch......
Diese Nacht war die heisseste meines Lebens - jedenfalls die heisseste, die ich allein verbracht habe. Eingeschlafen bin ich noch halbwegs gut, aber dann gegen Morgen aufgewacht und glaubte, jetzt ersticken zu muessen, Balkontuer zu, allerdings mit Luftschlitzen, was mich beruhigte und meine Erstickungsangst bekaempfte. Etwa eine halbe Stunde habe ich mit mir gerungen, ob ich jetzt wirklich aus dem Bett steigen soll, um zur Toilette zu gehen, was fuer eine Anstrengung. Dann musste es aber sein und der Ausflug hat mich sogar etwas erfrischt, zumindest fuer etwa eine Minute, danach weiterschwitzen, und wie... da half nicht mal der Ventilator, der uebrigens fast ueber mir ist und ich daher beim aufsteigen aufpassen muss, dass er mich nicht koepft. Weil mein Nacken von dem Wind(hauch) anfing zu schmerzen, musste ich dann aber auch noch ein Tuch umwickeln, da muss man dann Prioritaeten setzen - schwitzen oder nachhaltige Nackenschmerzen - dann lieber nur und von mir aus auch mehr schwitzen, aber nicht auch noch steifen Nacken...
Irgendwie habe ich weitergeschlafen mit verwirrten Gedanken ueber das, was man so aushalten kann. Ich glaube, man kann einiges aushalten, auch zu viert auf engem Raum gemeinsam schwitzen - laecherlich - es gibt Menschen, bei denen ist das normal. Ich bin sicher, auch ich passe mich an und halte es aus, wenn ich auch letzte Nacht einmal dachte: oh mein Gott, das geht ja gar nicht. Heute sieht die Welt schon wieder besser aus. Die anderen bisher 12 Mitbewohner aus allen moeglichen Laendern sind sehr lieb und nett und hilfsbereit, wir teilen unser Schwitzschicksal tapfer und werden auch sicher noch viel Spass zusammen haben. Ich frage mich nur, wie es wird, wenn im Laufe der naechsten zwei Wochen das Haus voll wird mit etwa 25 Menschen...
Im Moment warte ich auf Felipe, den Projekt Koordinator von Iko Poran, der Organisation, bei der ich mich eingeschrieben habe. Urspruenglich um 10.00h angemeldet, wird es nun aber nach zwei Anrufen seinerseits doch eher 13.30h - daran muss man sich auch gewoehnen, dass es immer spaeter wird als angesagt....
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